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5 Fragen rund um den Wald – Auf den Spuren des Klimawandels

Auch im Schwarzwald ist der Klimawandel längst angekommen. Vor allem im Wald sind die Spuren der Erderwärmung deutlich sichtbar. Woran sich das erkennen lässt und was wir dagegen tun können, erklärt uns Marisa Schwenninger, Försterin und Waldpädagogin bei Vöhrenbach.

Wie macht sich der Klimawandel im Wald bemerkbar?
Marisa: Ein Thema, das uns gerade sehr beschäftigt, ist der Borkenkäfer. Am Rand der Waldwege liegt oft auch frisch aufbereitetes Käferholz. Das befallene Käferholz erkennt man an den Gängen, die der Käfer hinterlässt. Auch unter der Rinde kann man den ein oder anderen Käfer entdecken. Er ist eigentlich mini, aber so ein kleiner Kamerad kann so viel anstellen. Ziel ist es dann, das Holz mit den kleinen Käfern darin so schnell wie möglich aus dem Wald zu schaffen, damit diese nicht die stehenden und gesunden Bäume befallen.

Woran erkenne ich Käferbäume?
Der Borkenkäfer bohrt sich wie ein richtiger Bohrer in den Baum, dadurch entstehen Sägespäne und dieses braune Bohrmehl sieht man in den Rindenschuppen der Bäume. Außerdem verliert der Baum schon Nadeln, das heißt der Baum trocknet aus. Bei manchen Bäumen sind die Kronen schon braun und trocken. Solche Bäume hatten einen Käferbefall, wobei dieser wieder ausgefallen ist. Das sieht man zum Beispiel auch daran, dass den Bäumen teilweise die Rinde abfällt. Solche Bäume, eine sogenannten Totholzstruktur, können stehen gelassen werden. Hierüber freut sich bspw. der Specht besonders, da er hier gerne seine Höhle baut.

Wie hat sich der Wald verändert?
Sturm Sabine vor ein paar Jahren ist durch den Wald gefegt, dadurch sind Wurzeltäler entstanden. Vorher standen dort nur Fichten, nun haben wir die Flächen wieder mit Fichten, aber auch mit Spitzahorn bepflanzt, sodass ein Mischwald entsteht. Viele verschiedene Baumarten bringen viele verschiedene Eigenschaften mit und ein gemischter Wald ist nicht so anfällig wie zum Beispiel ein reiner Fichtenwald. So sieht man auf jeden Fall die Veränderung des Waldes oder wie er sich verändern wird, denn der Wald ist etwas Langfristiges. Das heißt: Es geht leider nicht von heute auf morgen, so wie wir uns das wünschen. Der Wald lehrt uns tatsächlich, geduldig zu sein.

Warum hat sich der Wald so stark verändert?
Es liegt eigentlich auf der Hand – der Klimawandel ist in aller Munde. Man sollte sich aber auch anschauen: Was ist die Ursache des Klimawandels? Da müssen wir uns alle an die Nase fassen. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, damit es besser wird und das muss auch nicht immer mit Verzicht zusammenhängen

Was kann ich zum Schutz des Waldes beitragen?
Wir freuen uns immer, wenn die Leute in den Wald kommen, aber den Wald dann auch wieder so verlassen, wie sie ihn vorfanden. Und sonst würde ich Tipps für den Alltag geben: Wir haben die kleinen Bäumchen gepflanzt, welche natürlich auch viel Wasser benötigen. Doch auch wir Menschen verbrauchen viel Wasser. Vielleicht wäre es für den ein oder anderen eine Möglichkeit, statt 10 Minuten nur 5 Minuten zu duschen. Auch das Wasser, mit dem ich mein Obst und Gemüse wasche, kann ich später noch zum Blumengießen nutzen.

Mehr von Marisa Schwenninger finden Sie auf unserem YouTube-Kanal Time to Change – Zum Video